Wasserstofftankstellen-Vorgaben der AFIR: Ergänzende Empfehlungen der Clean Energy Partnership (CEP)

Illustration von zwei H-Zapfsäulen nebeneinander auf einem hellblauen Untergrund

Das “Fit for 55”-Paket der Europäischen Kommission prognostiziert einen signifikanten Anstieg von Wasserstofftankstellen in Europa und unterstreicht damit die Dringlichkeit einheitlicher Standards und Regularien. Im Fokus stehen hier die Anforderungen zur Fahrzeugschnittstelle für den aktuellen und zukünftigen Ausbau der Wasserstofftankstelleninfrastruktur.

Als Fundament für sichere und kompatible Wasserstoffbetankungen hat die EU in der Alternative Fuel Infrastructure Regulation (AFIR – REGULATION (EU) 2023/1804) für neue oder erneuerte Wasserstofftankstellen bereits seit dem 13.04.2024 verbindliche Anforderungen definiert:

  • EN 17124 für Wasserstoffqualität
  • EN 17127 für allgemeine Tankstellenspezifikationen und Betankungsprotokolle
  • EN ISO 17268 für Verbindungsvorrichtungen

Als Expertengremium für Wasserstoffmobilität möchte die Clean Energy Partnership (CEP) darauf hinweisen, dass die folgenden Dokumente den entsprechenden Zertifizierern zwingend vorgelegt werden müssen. Eine Liste der qualifizierten Unternehmen, die von der CEP geschult wurden, stellen wir gerne zur Verfügung.

  1. Qualitätsprüfung beim Hersteller durch einen Factory Acceptance Test (FAT). Beispiele sind im Anhang C der ISO 19880-1 gelistet und weitere Leitlinien und Hinweise der CEP zur Auslegung des Textes sind erhältlich.
    700 bar, FAT-Leitlinien | 350 bar, FAT-Leitlinien

  2. Vor-Ort-Prüfung der installierten Anlage im Site Acceptance Test (SAT). Die CEP stellt gerne eine Vorlage zur freien Verfügung.
    LD 700 bar, <10 kg H2 SAT-Vorlage | HD 350 & 700 bar, SAT-Vorlage

  3. Wasserstoffqualitätsanalyse und detaillierte Untersuchung auf Verunreinigungen einschließlich gemessener Kontaminationswerte.
    EN 17124

Ergänzende Information: Für H70 (700 bar) und für H35 (350 bar) -Tankstellen ist ein Zapfventil mit Schnittstellenkommunikation vorgeschrieben (EN17127 Anforderung). Die Infrarotkommunikation nach SAE J2799 ist die von den Fahrzeugherstellern akzeptierte Kommunikationsschnittstelle, die den Betankungsvorgang optimiert. Ziel ist die Erreichung eines Füllstandes von 95-100% (SOC), um maximale Reichweiten zu ermöglichen.
(Hinweis: ISO 19880-1 und EN 17127 verweisen indirekt auf diese Norm; SAE J2601:2010 wurde zurückgezogen).

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